Vorsicht bei Pferde, Kuh- und Schafsmist
Peppers Geschichte
Schöner Landausflug zwischen Koppeln und Wiesen hindurch, am Wegesrand hier und da auch ein paar Schafköttel.
Und unser junger Kurzhaarcollie „Pepper“ fand diese wohlduftenden Haufen ausgesprochen interessant und hatte vor unserem „Nein“ schon geschluckt. Ich habe mir ehrlich gesagt keinen großen Kopf gemacht, kann ich ja verstehen, dass man als junger Hund alles mal testen muss – und ist zwar eklig, aber nun ja – Natur halt.
Ca. fünfzehn Minuten später verhielt Pepper sich ungewöhnlich:
der sonst ruhige Hund war hibbelig, schleckte sich die Vorderpfote und wollte sich schier nicht auf seinen Platz legen. Das Lecken wurde hektischer, aber wir konnten keine äußerlichen Verletzungen finden. Auch Pfotenwaschen brachte nichts, er fing nun an sich auch in die andere Vorderpfote zu beißen und dazu seltsam mit den Pfoten zu zucken. Dazu dringende, intensive Blicke von ihm – aber mir war völlig schleierhaft was denn los war. Das Verhalten war so ungewöhnlich, dass wir uns entschlossen zur Sicherheit zum Tierarzt zu gehen – einfach damit uns gesagt wird, der hat nur einen Floh oder so….
Auf der zehnminütigen Autofahrt wurde dann klar – hier stimmt etwas überhaupt nicht: Pepper randalierte in seinem Korb, biss abwechselnd in seine Pfoten und den Korbrand, zuckte immer heftiger und jaulte so panisch dass mir Angst und Bange wurde.
Beim Tierarzt wurde schnell gehandelt:
Prüfen auf äußerliche Verletzungen und auf neurologische Symptome. Es wurde klar, das ist wahrscheinlich eine Nervengeschichte. Der inzwischen total verängstigte und panische Hund bekam eine Cortison-Spritze und wurde an den Tropf gehängt.
auch die Pfoten wurden sorgfältig gewaschen um zur Sicherheit auch ein Kontaktgift dort los zu werden.
Zur großen Erleichterung aller Anwesenden beruhigte er sich daraufhin schnell und konnte endlich aus diesem Horrortrip aussteigen. Mir fielen große Steine vom Herzen – denn das hätte auch tödlich enden können.
Was war passiert?
Laut Tierarzt kamen vermutlich zwei Dinge zusammen:
Erstens sind sehr viele Hunde aus der weiten Familie der Collies überempfindlich auf einige Medikamente (das ist genetisch bedingt, siehe auch MDR1-Defekt). Zweitens kann der Kot von Nutztieren diverse Medikamente enthalten – so z.B. auch bei Schafen, die standardmäßig im Frühjahr entwurmt werden…
Speziell betroffene Hunderassen:
Collie, Australian Shepherd, Shetland Sheepdog, Longhaired Whippet, Silken Windhound, MacNab, English Shepherd, Weißer Schäferhund, Bobtail, Border Collie und Deutscher Schäferhund.
Deshalb: wenn der Hund sich kurze Zeit nach Aufnehmen von Unrat seltsam verhält, so z.B.
- Speicheln
- heftiges Lecken
- Beissen in die Extremitäten
- Jaulen & Fiepen
- vergrößerte Pupillen
- unsicheres Stehen und Gehen
auf zum Tierarzt!
Es ist bitter, denn sind die Giftstoffe erst im Stoffwechsel, kann man sie nicht mehr „rausholen“ und war die Dosis zu hoch war es das.
Aber wenigstens kann man für den Hund die Symptome lindern, so dass er nicht völlig panisch wird. Der Stoffwechsel kann über Infusionen beim Abbau der Substanzen unterstützt werden. Dieser Abbauprozess kann leider bis 7-10 Tage dauern – einziger Trost ist, dass die Auswirkungen sukzessive schwächer werden.
Eine gute wissenschaftliche Quelle der Uni Giessen
Daher: Seien Sie vorsichtig und erlauben Sie Ihrem Hund nicht, Unrat zu fressen!
Sollte der Hund es immer wieder tun suchen sie sich eine guten Hundetrainer (Hundeschule Alex Angrick Einzelstunde) so eine Hundeschule kann sehr unterstützen und eventuell ihrem Hund das leben retten.
Anmerkung: Ich bin medizinischer Laie und erzähle hier nur unsere Erfahrungswert – für exakte Auskünfte bitte den Tierarzt fragen.