Mein Hund geht jagen
Jagdverhalten ist für Hunde ganz normal, je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägt und den meisten macht es auch noch tierischen Spaß. Dass Sie das als Hundehalter ganz anders sehen, ist uns klar! Denn spätestens wenn unkontrollierbares Jagen in gefährlichen Situationen endet, weil der Hund beispielsweise auf dem besten Weg ist, eine viel befahrene Straße zu überqueren, macht man sich zu recht Sorgen.
Wenn Sie das Jagdverhalten Ihres Hundes in den Griff bekommen möchten, geht es nicht darum es abzuschalten. Das würde nur zu Frust beim Hund führen, der sich dann früher oder später ein anderes Ventil sucht. Ziel ist es, die jagdliche Energie des Hundes in eine gemeinsame Jagd umzulenken. Keine Sorge, Sie sollen jetzt nicht zum Jäger im eigentlichen Sinne werden. Es reicht aus, wenn Sie Ihrem Hund Alternativen schaffen und zwar solche, die auch tatsächlich eine ernste Alternative für ihn sind. Wir verwenden zum Beispiel gerne im Hundetraining einen so genannten Futterbeutel als Ersatzbeute.
Was jedoch das Richtige für Ihren Hund ist, bestimmt dessen Veranlagung und Interesse. Diese Ersatzbeute kann dann weggeworfen und apportiert werden, versteckt werden, ausgebuddelt werden, an einer Schnur schnell über den Boden bewegt werden… sprich, sie soll der jagdlichen Veranlagung des Hundes gerecht werden, damit sich der Hund ausleben kann. In vielen Fällen haben es Hunde dann gar nicht mehr nötig, noch einer echten Beute hinterher zu laufen, denn sie hatten ihren Spaß ja schon.
All das muss jedoch in kleinen Schritten aufgebaut werden. Ein jagdlich interessierter Hund wird das Jagen nicht sein lassen, nur weil Sie einmal einen Futterbeutel apportieren ließen. Ein genauer Übungsaufbau (meist kombiniert mit einem Schleppleinentraining) gehört dazu. Dieser wird den Fähigkeiten und dem Lernzustand des Hundes angepasst. So haben Sie gleichzeitig auch noch Ihren Hund vom Kopf her gefordert, denn er muss überlegen, wie er am besten an die Beute kommt. Mit Ihnen gemeinsam nämlich, das ist der Schlüssel zum Erfolg!
Funktionieren die ersten Schritte, kann nach und nach die Schwierigkeit der Übungssituationen erhöht werden: Spannendere Reize im Umfeld einbauen, den Hund auf Distanz dirigieren, und das alles natürlich kombiniert mit einem Abruftraining. Mir gehen die Ideen so schnell nicht aus. Viel Arbeit, die jede Menge Spaß macht! Packen wir es gemeinsam an!