Mensch und Hund: Spiel mit dem Hund
Gerade als Hundebesitzer sollte man immer wieder vollkommen ungezwungen mit seinem Hund spielen. Denn eine abwechslungsreiche Beschäftigung fördert die Bindung zwischen Mensch und Hund. Dabei kann man zwischen ruhigen und dynamischen Spielformen wählen. Nicht immer muss es ein Objektspiel sein. Ganz dem Charakter Ihres Hundes und Ihren eigenen Vorlieben entsprechend.
Hundetrainer-Tipp:
Anfang und Ende des Spiels bestimmen Frauchen oder Herrchen. Sagen Sie ein freundliches aber bestimmtes „Vorbei“ und beenden Sie das gemeinsame Spiel. Sollte Ihr Hund allerdings eindeutige Signale der Spielaufforderung zeigen, dürfen Sie ruhig mal eine Ausnahme machen und gerne darauf eingehen. Denn der Impuls für das Sozialspiel darf selbstverständlich von beiden Seiten ausgehen.
Spielformen zwischen Mensch und Hund
Hier gilt der Grundsatz: Das Spiel sollte Mensch und Hund Spaß machen. Arbeiten Sie gerne mit Gegenständen, gibt es im Fachhandel zahlreiches Spielzeug für Hunde. Sehr beliebt ist dabei das Apportierspiel mit dem Bällchen oder einer Frisbeescheibe. Eine sehr dynamische Spielform.
Hundetrainer-Tipp:
Ich empfehle Ihnen, mit unterschiedlichem Spielzeug zu arbeiten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Hund nur noch Augen für dieses eine Spielzeug hat. Er wird regelrecht süchtig danach. Variieren Sie daher die Gegenstände und bauen Sie diese immer wieder neu in Ihr Spiel ein. So bleibt es für beide Seiten spannend.
Aber auch das Spielen ohne Spielzeug ist für unsere Hunde eine wahre Freude. Man kann einfach nur herumtoben, sich auf dem Boden kugeln oder ein Suchspiel starten. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. Eine besonders ruhige Art des Spielens ist zum Beispiel das Krabbeln und Streicheln des Hundes durch den Menschen. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Das knabbernde Verhalten lässt sich auch unter Hunden beobachten. Schauen Sie hierzu in meinen Blogartikel: Hund knabbert Hund – Hund knabbert Mensch.
Für eine positive Entwicklung der Beziehung zwischen Mensch und Hund ist der Körperkontakt demnach unerlässlich.
Oft fragen mich verunsicherte Hundebesitzer, ob man beim Herumbalgen auch zulassen sollte, dass der Hund über einem steht. Das ist doch eine Geste der Dominanz. Die Antwort findet sich bei der Hundemutter im Umgang mit ihrem Welpen. Auch sie liegt oft unten und duldet den mutigen Nachwuchs. Wird es ihr zu viel, beendet sie einfach das Spiel indem sie aufsteht. Genau so können auch Sie es handhaben. Wird ein Spiel zu intensiv oder neigt ihr Hund zu Aggressionen, beenden Sie es bitte direkt. Wichtig bei jedem Spiel ist, dass Sie die Eigenarten Ihres Hundes berücksichtigen. Neigt Ihr Hund zu körperlichem Einsatz – er springt Sie an, rempelt und beißt des Öfteren in Ihre Hände – dann sollten Sie ruhigere Spielformen wählen.
Zieh- und Zerrspiele zwischen Mensch und Hund
Zieh- und Zerrspiele sollten in der Regel vermieden werden. Ausnahme: Ihr Hund gibt jederzeit Gegenstände bereitwillig ab. Denn mit dieser Art des Spiels fördern Sie das Festhalten der Beute durch den Hund.
Mensch und Hund gemeinsam auf der Suche
Suchspiele bieten eine gelungene Abwechslung im Hundealltag. Werfen Sie einfach mal einen Keks und lassen Sie diesen von Ihrem Hund suchen. Die Nasenarbeit bringt Ruhe ins Spiel und fördert die Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Und ganz nebenbei macht das Schnüffeln richtig schön müde.
Ergreifen Sie öfter mal die Initiative und fordern Ihren Hund zum Spiel auf. Sie werden sehen, dass es Ihrem Hund leichter fällt, sich an Ihnen zu orientieren. So festigen Sie Ihren sozialen Status.
Belohnung während des Spieles
Bitte denken Sie daran, Ihren Hund zwischendurch auch einmal zu belohnen, wenn er das von Ihnen gewünschte Verhalten zeigt. Hat Ihnen der Hund zum Beispiel einen Gegenstand aus freien Stücken zurück gebracht, wäre dies eine passende Situation zum Belohnen. Dabei müssen Sie auf keinen Fall ausschließlich auf Futter zurückgreifen. Je nach Interesse Ihres Hundes empfehlen sich beispielsweise folgende Belohnungsformen:
- Verbales Lob
- Erneutes Werfen eines Spielzeuges
- Streicheln
- Futter (Hundekekse alternativ das reguläre Hundefutter)
Bedenken Sie, eine positive Verstärkung bringt die größten Erfolge in der Hundeerziehung!
Hund spielt nicht
Immer wieder höre ich von Besitzern in der Unterrichtsstunde, dass ihre Hunde nicht spielen. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe zur Ursache haben. Einer der Gründe könnte sein, dass Ihr Hund wegen seines Alters einfach nicht mehr in diesem Ausmaß spielen möchte. Aber gerne können wir die Hintergründe zum Beispiel in einer gemeinsamen Schnupperstunde ermitteln. Dabei ist es mir wichtig, für Mensch und Hund eine passende Beschäftigung zu finden.